Heracles Almelo – AZ Alkmaar 5:0 (3:0)
Erve Asito Almelo – 11.756 Zuschauer
Hauptsache es schmeckt!
Über Geschmack lässt sich bekanntlich herrlich streiten. So hat vermutlich jeder Leser und jede
Leserin unseres kleinen aber feinen Blogs sich bestimmt schon mehr als einmal im Leben über die
Farbe der Socken des Partners, den Nachtisch bei der Schwiegermutter oder die Farbe des Autos des Nachbarn herzlich diskutiert und fabuliert. Jeder Geschmack ist einzigartig und es gibt Menschen mit den unterschiedlichsten Geschmacksvorlieben. Frage für nen Freund: Gibt es eigentlich auch einen Geschmack für Fußballstadien? Nicht so, dass man den Rasen des geliebten Grounds am Geruch oder der Länge der Halme erkennt, sondern eher die Frage, ob ein Fußballstadion schön oder hässlich ist. Für Fußballkenner stellt sich diese Frage vermutlich eher weniger. Für Groundhopper ist dies wohl schon eher eine grundsätzliche Frage. Diejenigen, dem runden Leder nachreisenden Sportfreunde, haben es sich ja zur Aufgabe gemacht, Stadien und weniger den Fußball zu erkunden. Genug der Vorrede – es bleibt halt alles reine Geschmackssache.
Region Twente
In der vergangenen Woche führte uns unsere Reise an einem durchwachsenen, regnerischen
Mittwochabend in die Region Twente, genauer nach Almelo, zum Ehrendivisionär Heracles Almelo,
dem im letzten Jahr der Aufstieg ins niederländische Fußball-Oberhaus gelang. In den letzten Jahren bewegte sich der Verein zwischen dem grauen Tabellenmittelfeld und der zweiten niederländischen Profiliga, die man im letzten Jahr als Meister abschloss.
Aufgrund hohen Verkehrsaufkommens und einer etwas längeren Verweildauer beim obligatorischen Frituur-Besuch gestaltete sich die Parkplatzsuche etwas schwierig, so dass wir etwas weiter entfernt vom Stadion parken konnten. Somit erreichten wir das Stadion leider etwas verspätet. Einziger Lichtblick vorweg: Der Fanshop hatte noch geöffnet und wir konnten den üblichen Schal und Wimpel für die heimische Sammlung noch schnell erwerben.



Stadium 2015
Das Stadion war aber der Star des Abends. Das ehemalige Polman Stadion, welches eher dem typisch niederländischen Stadion-Chic entsprach, hatte man im Jahr 2014 quasi aus einem
Dornröschenschlaf erweckt und daraus ein wahres Schmuckkästchen, das „Erve Asito“ Stadion –
benannt nach dem Hauptsponsor, einem Reinigungsunternehmen, gemacht. 2015 war das Stadion von der Internetseite stadiumdb.com tatsächlich zum „Stadium of the year 2015“ nominiert, 2016 wurde es in den Niederlanden als bestes Stadion ausgezeichnet.
Im Stadion finden 12.080 Zuschauer auf überdachten Plätzen Platz. Um auf den eingangs zu
diskutierenden Geschmack zurückzukommen, bleibt festzuhalten, dass dieses Stadion
unserem Geschmack aufgrund seiner Infrastruktur und seiner Bauweise mehr als entsprach und das Hopper-Herz erwärmte.







Alkmaar schmeckte es nicht
Nicht ganz nach dem Geschmack der Gastmannschaft verlief das Spiel. Von Anfang an dominierte
Heracles, die im unteren Tabellenmittelfeld dümpelten, gegen AZ Alkmaar, eine Mannschaft, die sich seit Jahren im Kielwasser der großen 3, Ajax, PSV & Feyenoord bewegt, das Spiel. Und AZ fand gegen eine heimstarke Mannschaft wenig Mittel und lag schnell mit 1:0 hinten. Zwei, innerhalb weniger Minuten, verhängte Elfmeter, sorgten bereits vor der Pause, zur Begeisterung der Heimfans für eine Vorentscheidung. In der zweiten Hälfte gleiches Bild. Heracles demontierte Alkmaar und siegte letztendlich hochverdient mit 5:0 und verschafft sich mit diesen wichtigen 3 Punkten Luft zu den unteren Tabellenrängen.
